Indisch Kochen heißt vor allem ein Gefühl für Würze zu haben. Die Vielfalt, die Kombinationen und die Anwendung von Gewürzen sind die wichtigsten Merkmale, die die indische Küche von jeder anderen der Welt unterscheidet. Das Verhältnis und die Ausgewogenheit der Gewürze zueinander ist von großer Bedeutung. Sehr oft sind es eine Vielzahl von Gewürzen, die in einem Rezept verwendet werden. Zum Beispiel: Koriander und Kreuzkümmelkörner, Zimt und Nelken, schwarzer Pfeffer, Kardamom, Ingwer, rote Chilis, Knoblauch und Zwiebeln. Diese Vielzahl von Gewürzen an einem Gericht ist keine Überwürzung, wie man annehmen könnte. Die Kochkunst besteht darin, die Gewürze wohl überlegt zu mischen und sie fein zu dosieren. Die Palette indischer Gewürze ist lang. Wir möchten Ihnen hier eine Auswahl – ohne Anspruch auf Vollständigkeit – vorstellen:
Anis ist eine einjährige, bis 50 cm hoch wachsende Pflanze mit variabel aussehenden Blättern. Der Geschmack von Anis ist sehr aromatisch und süßlich.
Es wirkt gegen: Blähungen, Magen-Darm-Beschwerden, Husten, wirkt schleimlösend und Verdauungsfördernd.
Bockshornklee ist ein einjähriges, bis zu 60 cm hohes Kraut. Die Blätter sind gestielt und dreizählig gefiedert. In den Blattachseln sitzen unscheinbare Blüten, welche oben blassgelb und am Grunde hellviolett sind. Bockshornsamen verbreiten einen kräftigen, aromatischen Geruch. Die Samen schmecken schwach bitter, beim Zerkauen fühlen sie sich im Mund schleimig an.
Es wirkt gegen: Geschwüre, Haarausfall, Stoffwechselstörungen und wirkt appetitanregend.
Chilis gehören zur Familie der Paprika und sind meistens einjährig. An den Verzweigungen der Pflanze wachsen hängende, unscheinbare Blüten, aus denen sich die Chili-Früchte entwickeln, die meistens zuerst grün und dann rot werden.
Es wirkt bei: Fettverbrennung, hebt die Stimmung, stärkt das Immunsystem und wirkt krebshemmend
Der Fenchel ist eine zweijährige Pflanze. Aus dem Wurzelstock wächst ein bis zu zwei Meter hoher glatter Stängel, der bläulich und gestreift ist. Die bläulichen Blätter sind sehr dünn, wie Fäden, und gefiedert.
Es wirkt: antibakteriell, krampflösend, schleimlösend, antiseptisch.
Ingwer ist eine tropische Pflanze, die etwa 1 m hoch wird und deren Triebe sich aus einem verzweigten Wurzelstock (Rhizom) entwickeln. Die Blätter werden teilweise bis über 20 cm lang und sind von lanzettlicher Form. Die Pflanze trägt relativ unscheinbare, gelbe Blüten, die in einem dichten, zapfenartigen Blütenstand stehen Der Geschmack von Ingwer ist, insbesondere in frischem Zustand, sehr würzig und brennend scharf.
Es wirkt: hemmend bei Blutgerinnung, Reisekrankheit, Brechreiz, Übelkeit, Durchblutungsfördernd und lockert verkrampfte Muskeln
Kardamom ist eine ausdauernde krautige Pflanze und erreicht in der Regel Wuchshöhen von 2 bis 3 Meter, vereinzelt bis 5,5 Meter. Es wird ein starkes bewurzeltes Rhizom als Überdauerungsorgan gebildet. Es sind viele lanzettliche Laubblätter vorhanden.
Es wirkt gegen: Asthma, Blähungen, Menstruationsbeschwerden und stärkt das Nervensystem
Koriander ist eine etwa 60 cm hohe, unangenehm riechende, 1-jährige Pflanze, die gekerbte Blätter trägt. Die Blüten sind weiß bis blassrosa, 5-zählig und in Doppeldolden angeordnet. Der Geruch wie auch der Geschmack von Koriander sind aromatisch und würzig,
Es wirkt gegen: Rheuma und Gelenkschmerzen, Würmer und bei Völlegefühl
Kreuzkümmel ist eine Pflanze aus der Familie der Doldenblütler. Der Name leitet sich aus der kreuzförmigen Blattstellung und dem Kümmelähnlichen Aussehen der Pflanze ab. Kreuzkümmel und Kümmel sind jedoch nicht miteinander verwandt und haben auch geschmacklich keine Ähnlichkeit.
Es wirkt bei: reinigt das Blut und unterstützt die Nieren- und Leberfunktion
Kurkuma ist eine mehrjährige, tropische Staude, die dem Ingwer sehr ähnelt. Sie besitzt grundständige, sehr große und breite Blätter ohne Behaarung und mit annähernd parallel verlaufenden Blattnerven. Die relativ großen gelben Blüten mit drei Blütenblättern stehen in länglichen Ähren. Geschmacklich ist die Wurzel bitter und brennend scharf.
Es wirkt: stark entzündungshemmend, antioxidativ, enthält viel Vitamin B6 und wirkt krebshemmend
Der Nelkenbaum ist ein immergrüner Baum, der bis zu 20 Meter hoch werden kann. Er hat spitze, eiförmige bis zu 15 cm lange ledrige Blätter. Alle Teile des Nelkenbaums riechen stark würzig.
Es wirkt gegen: Zahnschmerzen, Verdauungschwierigkeiten, Appetitlosigkeit und Mundgeruch
Die Safran-Pflanze stammt aus der Familie der Schwertliliengewächse und ist eine mehrjährige Krokusart. Die Safranknolle treibt erst im Herbst und überdauert den Rest des Jahres im Boden. Aus dem Stempel der Blüten wird das Gewürz Safran gewonnen, das bitte-herb-scharf schmeckt und intensiv Gelb färbt.
Es wirkt gegen: Krämpfe, Husten, Schlaflosigkeit und nervenstärkend
Der Zimtbaum ist ein bis zu 10 m hoher immergrüner Baum mit dichtem Laub, der in Kultur meist als Strauch gehalten wird. Man gewinnt die Rinde entweder von den 2-3 cm langen Zweigen etwa 6 Jahre alter Bäume oder aber von den etwa 2 Jahre alten Wurzelschösslingen älterer Bäume. Zimt verströmt einen sehr charakteristischen, angenehm aromatischen Geruch. Der Geschmack von Zimt ist leicht süß, gleichzeitig aber auch sehr würzig und etwas herb.
Er hebt die Stimmung, hemmt Bakterien und Pilze, hilft bei Appetitlosigkeit, Durchfall und Blähungen